
Im dritten Spiel der Best-of-Five-Serie schlugen die Markgräfler die Wanderers Germering mit 8:1 (2:1/4:0/2:1). Es war alles angerichtet für eine Feier, wie sie in Burgau eigentlich nur am „laufiga Medig“ (Rosenmontag) zu erleben ist. Am Freitagabend um kurz nach 18 Uhr setzte sich ein Fanmarsch vom Burgauer Kirchplatz über die Tellerstraße, die Markgrafenstraße und die Brementalstraße in Bewegung. Rund 150 Eisbärenfans feierten auf ihrem Weg zum Eisstadion schon zwei Stunden vor dem Eröffnungsbully ihr Team. Die Vorfreude und die Hoffnung auf einen dritten Sieg in der Finalserie gegen die Wanderers Germering war riesengroß. Und die Eisbären sollten ihre Anhängerschaft nicht enttäuschen. Die Truppe um den Spielmacher David Zachar setzte deutlich mit 8:1 ein weiteres Ausrufzeichen, das mit der Meisterschaft und dem Aufstieg in die Bayernliga gekrönt wurde.
Die mit 1000 Zuschauern ausverkaufte Halle war bereit für dieses Spiel. Die Gäste waren mit dem Torhüterduo Franziska Albl und Emanuel Geiger, sechs Verteidigern und neun Stürmern gekommen. Burgaus Trainer Erwin Halusa konnte personell beinahe aus dem Vollen schöpfen. Bis auf den gesperrten Florian Bayer waren alle Akteure an Bord. Im Tor stand Philipp Schnierstein, Ersatztorwart war Benedict Schaller. Die Eisbären boten außerdem acht Verteidiger und zwölf Stürmer auf.
Zum Spielbeginn lag im Burgauer Eisstadion eine, beinahe mit Händen zu greifende, Spannung in der Luft. Schon beim Aufwärmen war den Spielern anzumerken, dass sie die Best-of-five-Serie mit dem dritten Sieg für sich entscheiden wollen. Und mit dieser Entschlossenheit gingen die Akteure auch in den ersten Spielminuten zu Werke. Als Maximilian Arnawa mit einem Schuss über die Schulter der Germeringer Torfrau Franziska Albl nach knapp zwei Minuten das 1:0 für die Eisbären erzielte, tobte das Eisstadion zum ersten Mal an diesem Abend. Petr Ceslik stellte in der achten Minute auf 2:0. Jetzt gab es im Eisstadion beinahe kein Halten mehr. Nach dem 2:0 schalteten die Burgauer einen Gang zurück. Und prompt gab es dafür die Quittung: Marco Göttle nutzte eine Unachtsamkeit in der Burgauer Defensive aus und stellte auf 2:1 (12.). Nach diesem Treffer waren die Wanderers dann für Minuten die bessere Mannschaft und ESV-Goalie Schnierstein musste einige Paraden zeigen. Nachdem die Mindelstädter zwei Großchancen vergaben und ESV-Angreifer Sven Gäbelein in der 17. Minute den Puck an den Pfosten knallte, sollte das seine Mitspieler wieder aufwecken.
Nach der Drittelpause kamen die Eisbären voller Schwung und Entschlossenheit wieder aufs Eis. In einem fulminanten Mittelabschnitt stellte die Mannschaft das Signal auf Meisterschaft. In der 22. Minute krönte David Zachar seine herausragende Leistung über die komplette Saison hinweg mit dem 3:1. Dieser Treffer sollte bei den Wanderers Wirkung zeigen. Die Eisbären gaben nun den Ton an und fuhren Angriff um Angriff auf den Kasten der ehemaligen Burgauer Torfrau Franziska Albl. In dieser Phase der Partie musste Burgaus Joona Schneider eine Zweiminutenstrafe wegen Haltens absitzen. Diese Hinausstellung sollte die einzige Strafe für die Eisbären an diesem Abend bleiben. Die Germeringer konnten ihre nummerische Überlegenheit aber nicht nutzen. Auch die Gäste mussten im Mittelabschnitt ihre einzige Zeitstrafe absitzen. Grund dafür waren zu viele Spieler auf dem Eis. Aber auch die Eisbären konnten ihre Überzahl nicht in einen Treffer ummünzen. In der 36. Minute tauchte Defensivspezialist Mario Seifert vor dem Gästetor auf und in Manier eines eiskalten Stürmers legte er die Hartgummischeibe an Franzi Albl vorbei ins Tor. Nur zwei Minuten nach dem vierten Treffer stellte David Ballner auf 5:1. Jetzt schien die Partie endgültig entschieden zu sein und auf den Tribünen und rund um die Eisfläche schalteten die Zuschauer auf Partymodus. Kurz vor Ende des Mitteldrittels markierte der an diesem Abend bestens aufgelegte Petr Ceslik das sechste Eisbärentor. Jetzt nahm Gästetrainer Rudi Simm Franziska Albl aus dem Tor und brachte Emanuel Geiger.
Im Schlussabschnitt waren gerade einmal 14 Sekunden gespielt, als Sven Gäbelein mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend auf 7:1 erhöhte. Eins der womöglich schnellsten Tore in der jüngeren Eisbärengeschichte. Auf der Spielerbank freuten sich die Akteure schon Minuten vor Spielende und klatschten sich gegenseitig ab. Erwin Halusa und Heinzi Heinrich fielen sich vor Freude in die Arme. Auf den Tribünen war ebenfalls schon vor Ende der Partie die "Hölle" los. Den Schlusspunkt setzte ESV-Topscorer David Ballner in der 48. Minute mit einem satten Handgelenksschuss zum 8:1 Endstand.
Mit der Schlusssirene nahmen die Emotionen dann freien Lauf. Die Spieler, Betreuer und Trainer stürmten auf die Eisfläche, fielen sich in die Arme und feierten ihren großen Erfolg. Mit der Übergabe der goldenen Medaillen an die Spieler und des Meisterschaftspokals an Kapitän David Heinrich, der diesen verdient in die Höhe strecken durfte, nahm der Abend seinen Lauf. Gemeinsam mit ihren Fans, Familien und Kollegen feierten die Eisbären den Titelgewinn bis spät in die Nacht.
Wir bedanken uns bei den Wanderers Germering für diese Finalserie und gratulieren ihnen ebenso zur verdienten Vize-Meisterschaft.
Endstand: ESV 8:1 Wanderers (2:1/4:0/2:0) // Strafen: ESV: 2 Minuten; Wanderers: 2 Minuten // Zuschauer: 1000
Tore:
1:0 Arnawa
2:0 Ceslik
2:1 Göttle
3:1 Zachar
4:1 Seifert
5:1 Ballner
6:1 Ceslik
7:1 Gäbelein
8:1 Ballner