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Im dritten Saisonduell mit dem ERC Sonthofen ist den Eisbären Burgau ihr erster Punktgewinn gegen die Oberallgäuer gelungen. Vor stattlichen 1139 Zuschauern unterlagen die Markgräfler dem Tabellenführer zwar mit 3:4 (0:2/1:1/2:0/0:0/0:1) nach Penaltyschießen, belohnten sich aber mit einem hart erkämpften Zähler. Die Partie bot alles, was man von einem Spitzenspiel zwischen dem Ersten und Zweiten der Landesliga-Tabelle erwarten durfte: Tempo, Technik und Spannung bis zum Schluss. Am Ende hatten die Gastgeber die Nase vorn, nutzten ihre beiden Powerplays und Penaltys, in Person von Dan Przybyla und Ondrej Havlicek, eiskalt aus. Die Burgauer Schützen Patrik Kozlik und David Ballner scheiterten mit ihren Versuchen am starken Sonthofer Schlussmann Fabian Schütze.
Die Eisbären reisten stark dezimiert ins Oberallgäu. Mit Maximilian Arnawa, Felix Holzapfel, Marvin Mändle, Nico Miedl, Luka Gottwald und Torwart Roman Jourkov mussten sechs Stammspieler wegen Krankheit passen. Wieder im Kader stand dagegen Andreas Wiesler, der seine Verletzung überwunden hatte. Trotz der dünnen Personaldecke – lediglich 15 Feldspieler und zwei Torhüter standen zur Verfügung – zeigte das Team von Erwin Halusa und Heinz Heinrich eine couragierte Leistung. Besonders Benedict Schaller im Tor lieferte eine Glanzleistung ab. Als zweiter Torhüter neben Benedict Schaller war der erst 17 Jahre alte Lex Kasakow mitgefahren. Förderlizenzspieler Joona Schneider lief am gestrigen Abend für die Devils auf. Die Gastgeber konnten 18 Feldspieler und die beiden Torhüter Calvin Stadelmann und Fabian Schütze aufbieten.
Die Partie war über die gesamte Spielzeit extrem fair. Die Eisbären fingen sich insgesamt vier Strafminuten ein. Grund für die erste Strafe war ein Wechselfehler. Die dann von Hauptschiedsrichter Andy Römer verhängte zweiminütige Bankstrafe saß Maximilian Knittel ab. Und die Sonthofer zeigten, dass sie die beste Überzahlmannschaft der Landesliga sind. Nach gerade einmal 34 Sekunden Überzahl lag der Puck zum ersten Mal im Burgauer Kasten. Nach einem Schuss von Goalgetter Dan Przybyla war Torwart Schaller zwar noch am Puck, das Spielgerät kullerte aber schließlich doch noch über die Linie (3.). In der zehnten Minute fuhren die Eisbären einen sehenswerten Angriff den David Ballner mit einem Schuss an den Pfosten abschloss. In der 13. Minute jagte Przybyla den Puck aus der Mitteldistanz in Richtung Burgauer Tor, Goalie Schaller war die Sicht verdeckt und so schlug die Hartgummischeibe im Winkel ein.
Im zweiten Drittel hielt die Partie ihr hohes Niveau. Auf beiden Seiten endeten fein vorgetragene Angriffe meist bei den beiden Torhütern Benedict Schaller und Fabian Schütze. Gegen den Burgauer Anschlusstreffer von David Ballner in der 32. Minute war der Sonthofer Keeper aber machtlos. Nach einem Schuss von Mario Seifert von der blauen Linie fälschte der Burgauer Topscorer den Puck in der Luft so ab, dass Schütze keine Abwehrchance hatte. Vier Minuten vor Ende des Mitteldrittels stellte der Sonthofer Chad Frost auf 3:1. Dieser Treffer fiel in Überzahl, Patrick Spingler saß für die Eisbären in der Kühlbox.
Doch wer gedacht hätte, die Burgauer würden sich vom Zwei-Tore-Rückstand und den lautstarken Sonthofer Anhängern den Schneid abkaufen lassen, der sah sich getäuscht. Mit zwei Toren binnen 39 Sekunden sorgten die Burgauer im letzten Drittel für Ruhe im Stadion. Das 3:2 hatte Marc Barchmann erzielt, der Routinier hatte sich gegen zwei Sonthofer durchgesetzt und den Puck im Fallen an Goalie Schütze vorbei im Tor untergebracht. Das 3:3 ging auf das Konto von Sven Gäbelein. Der ESV-Angreifer schlenzte das Spielgerät aus der Halbdistanz ins Schwarze. Bis zur 60. Minute sollten dann keine weiteren Treffer mehr fallen.
In der Verlängerung hatten beide Teams Gelegenheiten. Die dickste auf Seiten der Eisbären Hatte David Zachar, der mit einem Bauerntrick sein Glück versuchte, doch Torwart Schütze hatte den Braten gerochen und konnte in letzter Sekunde abwehren. Auf Burgauer Seite entschärfte Torwart Schaller einen Schuss von Ondrej Havlicek. Schaller zeigte beim Auswärtsspiel insgesamt eine sehr starke Torhüterleistung. Als die Überzahl torlos endete musste das Penaltyschiessen über den Zusatzpunkt entscheiden. Dabei hatten die Oberallgäuer dann das glücklichere Ende und entschieden den Eishockeykrimi für sich.
Bereits am Sonntag empfangen die Eisbären den Tabellendritten Pfronten Falcons im heimischen Stadion. Die nächste Chance, den Anschluss an die Spitze zu wahren, steht damit direkt bevor.
Endstand: ERC 4:3 n.P. ESV (2:0/1:1/0:2/0:0/1:0) // Strafen: ERC: 2 Minuten; ESV: 4 Minuten // Zuschauer 1139
Tore:
1:0 - 02:14 Przybyla (Kames) - +1
2:0 - 12:28 Przybyla - EQ
2:1 - 31:46 Ballner (Ceslik, Knittel) - EQ
3:1 - 36:08 Frost (Sill, Havlicek) - +1
3:2 - 46:34 Barchmann - EQ
3:3 - 47:23 Gäbelein (Seifert, Ballner) - EQ
4:3 - 65:00 Havlicek - PS