Die Eisbären holen sich mit zwei Siegen gegen Ravensburg am vergangenen Wochenende weitere sechs Punkte auf ihr Konto und konnten sich so nun auf den zweiten Tabellenplatz nach oben arbeiten. Weiterhin an der Spitze ist der ERC Sonthofen, der zum aktuellen Zeitpunkt zwei Spiele und sechs Punkte mehr verbucht hat. Beeindruckende 21 Tore erzielte man gegen Ravensburg, dem sechs Gegentore gegenüberstehen, wobei Teufelskerl Benedict Schaller im Tor lediglich eines davon innerhalb von 93 Spielminuten bekam.
Los ging das torreiche Wochenende am Freitag mit dem Heimspiel. Bei diesem gab es bereits insgesamt 16 Treffer der beiden Mannschaften zu sehen. Am Ende gelang den Eisbären mit 11:5 (1:2/7:3/3:0) der bisher höchste Saisonerfolg. Stattliche 403 Zuschauer waren zum vierten Heimspiel der Hauptrunde in die städtische Eishalle gekommen. Bis auf den erkrankten Marvin Mändle konnte das Burgauer Trainertandem Erwin Halusa und Heinzi Heinrich auf ihren kompletten Kader zurückgreifen. Die Gäste reisten mit 18 Feldspielern in die Markgrafenstadt.
Wie schon beim 7:3-Erfolg in Forst feierten die Markgräfler ein furioses Comeback. In Forst lagen die Burgauer im Schlussdrittel mit 1:4 hinten. Gegen Ravensburg drehten die Eisbären einen 2:5-Rückstand. Bis zu ihrem fünften Treffer in der 27. Minute hatten sich die Gäste aus Oberschwaben ihre Drei-Tore-Führung auch redlich verdient. Die jungen Ravensburger zeigten immer wieder feine Kombinationen und waren den Gastgebern schlittschuhläuferisch zumindest ebenbürtig. Bei den Eisbären stand zu Beginn der Partie Roman Jourkov zwischen den Pfosten. Schon in der dritten Minute musste ein Ravensburger auf die Strafbank. Das Überzahlspiel der Eisbären war aber nicht druckvoll genug und so verpuffte diese Gelegenheit ohne Folgen für den EVR. Mit schnellen direkten Pässen kombinierten sich die Gäste in der sechsten Minute vor das Eisbärentor. Am Ende stand Marcel Mezler frei vor Jourkov und netzte ein. Die Ravensburger machten weiter Druck und mit einem perfekten Schuss in den Winkel stellte Maxim Kessler auf 0:2 (8.). Wieder wurde Jourkov von seinen Verteidigern alleine gelassen. Kurz darauf hatten die Burgauer eine Unterzahlsituation zu überstehen. Die Eisbären fingen die Scheibe ab, David Ballner fuhr einen Konter, scheiterte aber an Keeper Nikita Manuilov. Der 18-jährige Torhüter der Gäste war aber dann in der 18. Minute erstmals geschlagen. Auf Zuspiel von Petr Ceslik netzte Sven Gäbelein aus kurzer Distanz ein.
Die Eisbärenfans hofften im zweiten Abschnitt auf eine Steigerung ihres Teams. Doch erst einmal sollte diese Hoffnung einen Dämpfer erfahren. Denn exakt eine Minute nach dem Eröffnungsbully des Mittelabschnitts lag die Scheibe wieder im Burgauer Kasten. Torschütze für die Gäste war Christopher Repka. Der Angreifer war aus kurzer Distanz erfolgreich. Doch nur 81 Sekunden traf Maximilian Arnawa in Unterzahl. Der 28-Jährige eroberte die Scheibe im gegnerischen Drittel, spielte zwei Gegner aus und netzte mit der Rückhand zum 2:3 ein. Bei den Gästetreffern zum 2:4 (25.) durch Steffen Kirsch und 2:5 (28.) durch Alexander Rudkovski sah ESV-Goalie Jourkov sehr unglücklich aus. Nach diesem fünften Gegentreffer wechselte Coach Halusa seinen Torhüter aus. Für den Rest der Begegnung hütete jetzt Benedict Schaller den Burgauer Kasten. Diese Auswechslung sollte sich bezahlt machen. Denn der 23-Jährige sollte sich an diesem Abend keinen einzigen Treffer einfangen. Der Wechsel auf der Torwartposition zeigte auch bei den Vorderleuten schnell Wirkung. Mario Seifert traf zum 3:5 (30.) Das 4:5 durch David Ballner fiel in doppelter Burgauer Überzahl (34.). Ballner konnte den Puck an Manuilov vorbeischieben und ins Tor stochern. Jetzt patzte der bis dato fehlerfreie Gästegoalie. Der Treffer zum Ausgleich von Patrik Kozlik in der 35. Minute sah haltbar aus. Nur 21. Sekunden nach dem Ausgleich brachte Petr Ceslik seine Farben erstmals an diesem Abend in Front. Der Angreifer verwertete einen Traumpass seines Mitspielers Sven Gäbelein. Auch beim siebten Burgauer Treffer durch Lukas Häckelsmiller (39.) sah Goalie Manuilov nicht besonders gut aus. Als der Burgauer Andreas Wiesler 21 Sekunden vor der zweiten Drittelpause auf 8:5 stellte, war der Widerstand der Ravensburger gebrochen.
Zu Beginn des letzten Drittels kam es zunächst zu einer Schrecksekunde, bei der einige Anwesende den Atem anhalten mussten. Max Arnawa lief einen Angriff über die Außenseite und wurde dabei im vollen Sprint von Marcnel Bathe über die Bande der Ravensburger Spielerbank gedrückt. Arnawa schlug dabei mit voller Wucht im Kopf- und Nackenbereich gegen den gepolsterten Pfosten am Ende der Auswechselbank und blieb in Folge des Einschlags auf dem Eis liegen. Erst nach mehreren Minuten konnte der Stürmer wieder aufstehen und wurde von seinen Teamkollegen zur Bank zurückbegleitet. Zwar konnte Max nach einer Pause wieder am Spiel teilnehmen, musste aber für Sonntag passen. Die Aktion blieb zwar ungeahndet, aber Sven Gäbelein revanchierte sich für seinen Mitspieler nicht einmal eine Minute später mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend. Die Eisbären verwalteten nun ihren klaren Vorsprung im letzten Drittel klug und hatten die Partie komplett im Griff. Auch weiterhin kreierten sie sich neue Torchancen. Das zehnte ESV-Tor steuerte der stark aufspielende David Zachar bei (51.). Eine Minute vor Ende der Partie setzte Patrik Kozlik zu einem unwiderstehlichen Solo an und netzte eiskalt ein. Dieser Treffer vollendete einen Lauf von neun Toren in Serie für die Burgauer zwischen der 30. und der 60. Minute.
Endstand: ESV 11:5 EV (1:2/7:3/3:0) // Strafen: ESV: 4 Minuten; EV: 6 Minuten // Zuschauer 403
Tore:
0:1 - 05:12 Mezler (Bibischew) - EQ
0:2 - 07:51 Kessler - EQ
1:2 - 17:54 Gäbelein - EQ
1:3 - 21:00 Repka (Raivakhovskyi) - EQ
2:3 - 22:21 Arnawa - -1
2:4 - 24:31 Kirsch (Mezler) - EQ
2:5 - 26:57 Rudkovski (Bathe) - EQ
3:5 - 29:27 Seifert - EQ
4:5 - 33:16 Ballner (Seifert, Gäbelein) - +2
5:5 - 34:30 Kozlik (Barchmann, Arnawa) - EQ
6:5 - 34:51 Ceslik (Gäbelein, Ballner) - EQ
7:5 - 38:22 Häckelsmiller (Arnawa) - EQ
8:5 - 39:39 Wiesler (Häckelsmiller) -EQ
9:5 - 42:13 Gäbelein - EQ
10:5 - 50:32 Zachar (Barchmann, Heinrich) - EQ
11:5 - 59:03 Kozlik (Heinrich) - EQ
Nach dem 11:5-Sieg vom Freitag feierte der ESV Burgau auch am Sonntag einen weiteren Kantersieg. In der oberschwäbischen 50.000-Einwohnerstadt gewannen die Eisbären 10:1 (1:0/4:0/5:1). 236 Zuschauer verloren sich in der 3300 Besucher fassenden CHG-Arena. Das Burgauer Trainergespann Erwin Halusa und Heinzi Heinrich machte sich mit 17 Feldspielern und zwei Torhütern auf die rund 130 Kilometer lange Reise in Richtung Süden auf. Nicht mit von der Partie waren Mario Seifert, Maximilian Arnawa und Petr Ceslik. Mario Seifert meldete sich krank, Arnawa und Ceslik mussten angeschlagen passen. Rund fünfzig ESV-Fans begleiteten ihr Team nach Ravensburg. Gegen die Ultras der Hurricanes hatten die Verantwortlichen des Gastgebers im Vorfeld ein Stadionverbot verhängt. Zwischen den Pfosten stand beim achten Saisonspiel der Eisbären Benedict Schaller. Bene konnte seine gute Form aus dem Hinspiel beibehalten und war beim klaren Auswärtssieg ein überragender Rückhalt seiner Eisbären. Erwin Halusa und Heinzi Heinrich mussten aufgrund der Ausfälle ihre Reihen neu aufstellen. „Das hat aber gut funktioniert. Wir sind schnell ins Spiel gekommen“, so der Eindruck von ESV-Kapitän David Heinrich.
Das erste Drittel war noch relativ ausgeglichen. Auf beiden Seiten gab es einige gute Gelegenheiten. Allerdings dauerte es bis zur 12. Minute ehe die Scheibe erstmals im Tor liegen sollte. Erfolgreich war David Ballner. Der ESV-Stürmer verwertete ein Zuspiel von Nico Miedl.
Nach der ersten Pause drängten die Ravensburger vehement auf den Ausgleich. Doch dank einer guten Defensivleistung und einigen Paraden von Goalie Schaller überstanden die Eisbären diese Drangphase der Oberschwaben. Nach einem Doppelschlag der Markgräfler in der 23. und der 25. Minute waren die Gastgeber dann nicht mehr so schwungvoll. Die beiden Treffer hatten Benedek Radvanyi und Patrik Kozlik erzielt. Bei beiden Toren war David Zachar als Vorlagengeber beteiligt. Bis zur zweiten Drittelpause konnten Andreas Wiesler (35.) und David Ballner (38.) die Burgauer Führung auf 5:0 ausbauen.
Im Schlussabschnitt waren erst 48 Sekunden gespielt, als Martin Wenter der Ehrentreffer für die Gastgeber gelang. Zu diesem Zeitpunkt agierten die Eisbären in Unterzahl. Sven Gäbelein saß eine Zwei-Minuten-Strafe ab. Doch dieses Gegentor sollte die Burgauer nicht bremsen. David Zachar markierte in der 45. Minute in Überzahl das sechste Burgauer Tor. Routinier Marc Barchmann legte nur 55 Sekunden später ebenfalls in doppelter nummerischer Überlegenheit den siebten Treffer nach. Mit einem fein abgeschlossenen Solo gelang David Ballner das achte Eisbärentor. Patrik Kozlik (51.) und David Zachar (55.) sorgten schließlich für den zweistelligen Auswärtserfolg.
„Wir haben es letztendlich souverän heruntergespielt. Es hat heute richtig Spaß gemacht. Wir freuen uns auch immer, wenn uns so viele Fans zu den Auswärtsspielen begleiten“, erklärte Kapitän Heinrich nach dem zweiten Kantersieg in Folge.
Weiter geht es für die Mindelstädter am kommenden Freitag im offenen Stadion von Lechbruck und am darauffolgenden Sonntag zuhause gegen den ERSC Ottobrunn.