Mit 9:3 gewannen die Markgrafen ihr erstes Halbfinalspiel gegen die Haßfurt Hawks. Die bis auf den letzten Platz und 700 Zuschauern komplett ausverkaufte Burgauer Eishalle glich nach der Partie einem Tollhaus. Direkt nach dem Spiel bejubelten die ESV-Fans den Auftritt ihrer Mannschaft. Die Akteure drehten mehrere Ehrenrunden und feierten mit den Fans. Als die Mannschaft dann in der Kabine war, forderten die Zuschauer die Spieler dazu auf, noch einmal aufs Eis zu kommen. Und diesen Gefallen taten die Eisbären ihren Anhängern dann sehr gerne. „Die Fans waren heute ein großer Rückhalt und die Anfeuerung eine große Motivation für uns. Ich denke es macht den Besuchern zurzeit viel Spaß, wenn sie uns beim Spiel zusehen“, sagte ESV-Eigengewächs Marvin Mändle nach dem überraschend deutlichen Erfolg. Während des Einlaufens der Spieler und vor Spielbeginn, gab es eine große Choreographie auf der rechten Tribünenhälfte. Zwei riesige Banner mit den Worten "Rot und Weiß - Die Farben, die wir lieben. Markgrafenstadt, du wirst heute siegen" wurden bereits am Nachmittag aufgehangen. Zusätzlich dazu hielten die Zuschauer auf den Rängen rote und weiße Papier-Quadrate nach oben. „Jetzt wollen wir am Freitag in Haßfurt das Finale klarmachen“, machte Mändle deutlich. Trainer Erwin Halusa konnte an diesem Abend auf einen erneut bärenstarken Philipp Schnierstein im Tor vertrauen. Sein Backup war Roman Jourkov. 18 Feldspieler konnten zum Halbfinalauftakt auflaufen. Nicht mit dabei waren neben den Langzeitausfällen Maximilian Knittel (krank) und Florian Bayer (beruflich). Die Gäste kamen mit zwei Torhütern und 15 Feldspielern an die Mindel.
Die Eisbären waren von Beginn an hellwach. Nach zwanzig Sekunden scheiterte David Ballner und kurz später Petr Ceslik am Haßfurter Keeper Nicolas Hetzel. Das erste Überzahlspiel der Burgauer brachte weitere Chancen, allerdings hielt Hetzel seinen Kasten mit einigen sensationellen Paraden sauber. In der 6. Minute war Hetzel aber dann erstmals geschlagen. Sven Gäbelein war aus dem Mitteldrittel heraus losgezogen und überwand den Gästetorwart mit einem Handgelenksschuss. Als die Stadionuhr auf die elfte Minute sprang lag der Puck zum zweiten Mal im Gästekasten. David Ballner hatte seinen kongenialen Sturmpartner Petr Ceslik bedient und der schoss per Direktabnahme sicher ein. Jetzt glich die Burgauer Eishalle erstmals einem Tollhaus. In Überzahl kamen die Gäste zu ihrem ersten Treffer (15.). Verteidiger Tomas Pribyl war per Schlagschuss erfolgreich von der blauen Linie. „Ein Schuss wie ein Strich, der nicht zu halten war“, stellte ein ESV-Fan fest.
Im zweiten Abschnitt sollten die Eisbären ihr vielleicht bestes Drittel der kompletten bisherigen Saison zeigen. In der 23. Minute düpierte ESV-Kapitän David Zachar den Gästekeeper mit einem Schuss durch die Schoner hindurch. Jetzt war dem Schlussmann der Zahn gezogen und die Burgauer legten nach. In Überzahl traf Marc Barchmann zum 4:1 (26.). Die feine Vorarbeit hatte David Ballner geleistet. Das 5:1 war dann etwas für Eishockeyästeten. Ballner und Ceslik spielten ihren Sturmpartner Sven Gäbelein frei und der brauchte nur noch einzuschieben. Als dann Zachar nach einem sensationellen Solo zum 6:1 (36.) Eishockeyherzen höher schlagen ließ und zwanzig Sekunden später Gäbelein das siebte Eisbärentor markierte, bei dem der Puck von dessen Schlittschuh ins Tor sprang, war die Eishalle außer Rand und Band. 23 Sekunden vor Ende des Mitteldrittels sollte noch einmal David Ballner in Aktion treten. Der Filigrantechniker netzte nach einem Solo eiskalt ein. Hetzel musste noch im zweiten Spieldrittel seinen Kasten räumen und Platz für den zweiten Haßfurter Torhüter Luca Feitl machen
In der Drittelpause schauten immer wieder Eisbärenfans, aber auch einige der angereisten Haßfurter Supporter ungläubig auf das Ergebnis auf der Anzeigentafel. In großen Zahlen stand da: Heim 8 Gäste 1. „Im letzten Drittel haben wir dann etwas Tempo rausgenommen“, erklärte Marvin Mändle. In der 41. Minute traf Jakub Sramek zum 8:2 ins Schwarze. Mit einer Einzelleistung stellte Samy Paré auf 8:3 (49.). In der Schlussphase der Partie verwalteten die Burgauer ihren deutlichen Sieg, kamen aber trotzdem zu einigen Chancen. In der 59. Minute sorgte Patrik Kozlik für den Endstand. „Wenn mir diesen deutlichen Sieg vor dem Spiel jemand prophezeit hätte, dann hätte ich gesagt: O.k. den nehme ich gerne. Das Spiel heute war sehr gut von meiner Mannschaft“, blickt ESV-Coach Erwin Halusa auf ein denkwürdiges erstes Halbfinale zurück. Halusa warnt aber schon vor dem zweiten Spiel, das dann am Freitag in Haßfurt stattfinden wird: „Das wird sehr schwierig für uns im Haßfurter Hexenkessel.“
Auch im parallel stattfindenden Halbfinale zwischen Waldkraiburg und Sonthofen kam es zu einem unerwartet hohem Ergebnis. Die Waldkraiburger Löwen gewannen mit 10:0 zuhause gegen Sonthofen.
Alle Infos zum geplanten Fanbus nach Haßfurt findet ihr HIER.